Der Gott des Gemetzels
Zwei Elfjährige prügeln sich auf einem Spielplatz, einem der beiden Jungen werden dabei Zähne ausgeschlagen. Die Eltern des „Opfers“, Penelope und Michael haben die Eltern des „Übeltäters“, Nancy und Alan, eingeladen, um den Vorfall wie vernünftige Menschen zu klären. Was als friedlicher Austausch über Zivilisation, Gewalt und die Grenzen der Verantwortlichkeit beginnt, entwickelt sich schon bald zu einem Streit voller Widersprüche und grotesker Vorurteile.
Und schliesslich platzt die dünne Haut der bürgerlichen Kultiviertheit auf: Vier Erwachsene geraten aus der Fassung. Brutal und rücksichtslos werden Grenzen überschritten, provoziert und schliesslich deutlich, dass sie alle hinter ihrer zivilisierten Maske einen ‘Gott des Gemetzels‘ anbeten.
Auf dem Schlachtfeld dieser Tragikomödie versinkt am Ende nicht nur ein Handy in der Tulpenvase...
Der Gott des Gemetzels (Originaltitel: Carnage, englisch für „Gemetzel“) ist eine Schwarze Komödie von Roman Polański aus dem Jahr 2011. Der Film basiert auf dem preisgekrönten Theaterstück Der Gott des Gemetzels der französischen Dramatikerin Yasmina Reza. Jodie Foster, Kate Winslet, Christoph Waltz und John C. Reilly spielen die Elternpaare, deren Aussprache ins Gegenteil umschlägt
Der Film ...
„‚Gott des Gemetzels‘ bietet ein Dialogfeuerwerk voller satirischer Pointen und humoristischer Highlights, das kaum Pausen zum Atmen lässt. Diese erzählerische Dichte behält auch Polanski in seinem nur 79 Minuten langen Film bei. Was als vernünftiges Gespräch unter Elternpaaren beginnt, wird so fast unausweichlich zu einem Streit voller Vorwürfe, Besserwisserei und schliesslich Beleidigungen. Die vier sehr verschiedenen Protagonisten – von der Weltverbesserin, die glaubt, alle anderen erziehen zu müssen, bis zum zynischen Anwalt – lassen nach und nach ihre Masken und Hemmungen fallen, um wie Kinder auszuteilen, ohne einstecken zu können. Die Gesellschaftssatire mag nicht gerade subtil ausfallen, aber gerade die Zuspitzung macht sie zu einem köstlichen Vergnügen: Hinter der Fassade des zivilisierten Bürgertums stecken auch nur eitle, unreife Menschen, die mit Stöcken aufeinander losgehen würden, wenn sie Regeln und Normen nicht daran hindern würden.“ Die Zeit